Die drei Malphasen

Die Gelb-Braune Phase

Zum Verständnis der gelb-braunen Phase, die zeitlich gesehen die erste ist, kann das Wissen um die Grundauffassung des Malers bereichernd sein.

Lepanto geht von der Anschauung aus, dass die Natur eine harmonisch geschaffene Welt, ein einheitliches und durchgeistigtes Ganzes ist.
Eine solche “Ordnung“ will Lepanto in seinen Bildern symbolisieren, allegorisch widerspiegeln.
„Seine Landschaften der Natur sind nicht Abbilder der Natur, sondern Gleichnisse“. Sie symbolisieren Fruchtbarkeit, Wärme, Erdenschwere, Festigkeit, Stetigkeit, Ruhe und Ursprünglichkeit. „Gegenüber der Anonymität der heutigen Kunst wird in der Malerei von Wassili Lepanto die Landschaft als Gattung von neuem in den Mittelpunkt gerückt. Die Auswertung des Landschaftlichen vollzieht sich bei ihm nicht in der Bewältigung formaler und technischer Aspekte der Kunst, sondern sie ist eine inhaltliche Auseinandersetzung mit einer ‚Ökologischen Ästhetik’“. (L. Ruuskanen)

In spürbarer Entsprechung zu den inhaltlichen Zielsetzungen des Künstlers geben sowohl die strenge Geometrie der Formen als auch die Harmonie der Farbflächen ein geordnetes Ganzes wieder. Ein immer wiederkehrendes Motiv der „Erdgeometrie“ der GELB – BRAUNEN LANDSCHAFTEN sind denn auch die sattdunklen und korngelben fruchtbaren Felder, die irdische Kraft und Festigkeit sowie Erdwärme symbolisieren und zugleich auch auf die Abhängigkeit des Menschen von der Erde und das Aufeinander- Angewiesensein hindeuten.

Die Farben Lepantos mögen Fruchtbarkeit, Wärme, Erdenschwere sowie Festigkeit und Ruhe, auch Ursprünglichkeit symbolisieren. Wie später in der grünen Phase, ist in den gelb-braunen Landschaften häufig eine Dorfsiedlung oder ein Haus dargestellt, das sich, geborgen in einer Mulde liegend, in das landschaftliche Umfeld einschmiegt. Zivilisatorische Elemente fügen sich in seinen Kulturlandschaften ‚einverständlicherweise’ in die unbeschädige Natur ein. Nirgendwo findet man naturzerstörende Großstädte.

Eindrucksvolle Beispiele dieser Aufbauphase seiner Kunst sind folgende:
„Schutz und Geborgenheit - Maisbach“ 1978
„Herbstfelder im Odenwald“ 1979
„Klosterwelt“ 1979
„Thessaliens Erde“ 1979

Zu den Bildern der gelb-braunen Phase